Fußpflegetipps

Was kann ich zu Hause tun?

Eingewachsener Zehennagel mit Entzündung des Nagelbetts
Abbildung 1

An sich spricht bei einem gesunden Menschen mit gesunden Füßen nichts gegen eine Eigenbehandlung zu Hause. Einige Punkte sollte dabei beachtet werden:

Beim Nagelschnitt sollte dieser in möglichst in kleinen Schritten gerade abgeschnitten werden. Die Ecken werden dabei belassen. Viele Menschen begehen den Fehler den Nagel rund schneiden zu wollen – damit nicht möglicher­weise eine Ecke stört. Damit steigt das Risiko einen eingewachsenen Nagel zu bekommen. Enges Schuhwerk oder zu enge Socken können das Einwachsen von Nägeln ebenfalls begünstigen.

Hyperkeratose an der Großzehe durch chronischen Druck eines zu engen Schuhs
Abbildung 2

Nicht mit spitzen, scharfen oder besonders kantigen Gegenständen am eigenen Fuß arbeiten. Schnell können Verletzungen entstehen. Mikroverletzungen sind manchmal mit dem Auge nicht gleich sichtbar und dennoch eine Eintrittspforte für Bakterien.
Für eine gefahrlose Hornhautabtragung eignet sich daher am besten ein angenehmes Fußbad. Ist die Hornhaut aufgeweicht, kann diese mit einem Bimsstein oder einer Raublattfeile (nicht aus Metall) vorsichtig entfernt werden.  Anschließend sollte der Fuß mit einer für die Hautsituation geeigneten Creme, Salbe oder einem Schaum eingecremt werden.

Grenzen der „Eigenbehandlung“ und wie erkenne ich sie?

Schwerer, langjähriger Nagelpilzbefall. Der Nagel hat sich dunkel verfärbt und hat ein gestörtes Wachstum
Abbildung 3

Bei anhaltenden Probleme oder Schmerzen sollte Rat und Hilfe bei einer gut ausgebildeten Fachkraft geholt werden.

  • Bei Schmerzen an einem Hühnerauge ist dringend davon abzuraten Hühneraugenpflaster oder Ätzstoffe zu verwenden! Ein Hühnerauge entsteht aufgrund eines Druck- oder Reibungsproblems. Die Vermeidung der Ursache ist daher die beste Lösung dieses Problems. Durch ein U-förmiges Druckschutzpflaster oder den mechanischen Schutz eines Pflasters kann schon der erste Schmerz genommen werden. Danach sollten Sie aber auch in diesem Fall professionelle Hilfe bevorzugen.
  • Juckenden Hautveränderungen, teilweise auch mit Blasenbildung, können auf eine Pilzerkrankung der Haut hindeuten. Dies sollten Sie vom Dermatologen (Hautarzt) weiter untersuchen lassen.
  • Nagelpilz zeigt sich meist durch eine Form- und Farbveränderung des Nagels. Juckreiz ist untypisch. Da ein Nagelpilz sehr hartnäckig ist, sollte Sie bei Verdacht auf dieses Problem frühzeitig professionelle Hilfe suchen.

Kinderfüße

Auch bei Kinderfüßen finden sich neben angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen des Fußes oder der Zehen manchmal Probleme wie eingewachsene Nägel, Warzen, Schweiß-Füße oder sogar Fußpilz.
Besonders bei aktiven Kindern (Balletttänzerinnen oder Fußballspielern) sind die Füße stark beansprucht. Auch schwitzt der Kinderfuß mehr als der Fuß des Erwachsenen.

Fußpflegetipps für Kinder (und deren Eltern)

Leichte und flexible Fehlstellungen sind bei Kinderfüßen nicht selten und lassen sich meist durch Physiotherapie gut behandeln
Abbildung 4
  • Achten Sie auf die Füße ihrer Kinder. Veränderungen der Nägel oder Druckstellen können Anzeichen für zu kleine Schuhe sein. Teilweise wachsen Kinderfüße um bis zu drei Schuhgrößen pro Jahr!
  • Wechseln Sie täglich die Socken. Kinderfüße schwitzen mehr als die Füße von Erwachsenen. Ein feuchtes Klima im Schuh begünstigt auch bei Kindern die Entwicklung von Pilzerkrankungen.
  • Schwitzt ihr Kind stark an den Füßen, so geben Sie den Schuhen ausreichend Zeit zum Trocknen. Fühlt sich der Schuhinnenraum am Morgen noch feucht an, sollte er nicht verwendet werden.
  • Bei Fußdeformitäten im Säuglings- und Kleinkinderalter sollten Sie Kontakt mit Ihrem Kinderarzt aufnehmen. Er wird sie weiter beraten und ggf. auch an spezialisierte Ärzte weiterleiten. Häufig lassen sich Veränderungen am Kinderfuß durch Krankengymnastik but behandeln.

Fußpflegetipps für Sportler

Bluterguss unter dem Nagel der 2. Zehe bei zu kurzem Sportschuh
Abbildung 5

Unsere Füße sind bei sportlichen Aktivitäten einer hohen Belastung ausgesetzt. Neben der sportlichen Belastung selbst können Sportschuhe (zum Beispiel Kletterschuhe, Hartschalenschuhe) Haut und Nägel irritieren. Zusätzlich kommt es beim Sport zu einem vermehrten Schwitzen der Füße was die Entwicklung von Pilzinfektionen begünstigt.

Typische sportbedingte Veränderungen sind:

  • Subunguales Hämatom (Bluterguss unter dem Nagel)
  • Subunguale Hyperkeratosen (Verhornungen unter dem Nagel durch wiederholten Druck)
  • Onycholysen (Ablösung des Nagels)
  • Onychodystrophien (Wachstumsstörungen des Nagels durch wiederholtes Trauma)
  • Hautschäden (Rötung, Blasenbildung, vermehrte Verhornung)

Pflegetipps:

  • Nach dem Sport  eignet sich ein Fußbad mit Lavendelzusätzen zur Entspannung der Füße. Belebend wirken Zitronen- und Eukalyptusbäder.
  • Hornhaut wird nachdem Fußbad mit einem Peeling entfernt. Bei sehr starken Hornhautstellen hilft ein Bimsstein oder auch eine Hobelfeile aus Kunststiff.
  • Vorsicht ist geboten bei der Verwendung eines Hornhauthobels – Die scharfen Klingen des Hornhauthobels können tief in das Gewebe vordringen und Verletzungen verursachen, weshalb er zur Pflege ungeeignet ist.
  • Nach dem Abtragen der Hornhaut kann mit speziellen Fußcremes die Hornhautentstehung reduziert werden. Gleichzeitig pflegen diese Cremes die Haut und beugen einer Austrocknung oder Rissbildung vor.
  • Halten Sie die Haut Ihrer Füße beim Sport möglichst trocken. Feuchte, erweichte Haut  verliert ihre mechanische Widerstandsfähigkeit.
  • Das Eincremen mit dafür geeigneten Cremen/Salben vor dem Sport hat sich bewährt. Es hält die Haut geschmeidig und beugt Rissen und Blasen vor.
  • Die prophylaktische Verwendung von Blasenpflastern auf gefährdeten Hautarealen schützt die oberflächliche Haut.
  • Eine Blase wird mit einem Blasenpflaster abgedeckt. Die Haut wird nicht entfernt, sie ist der beste Schutz für das tiefer liegende Gewebe.

Regelmäßige Haut- und Nagelpflege helfen chronischen Veränderungen vorzubeugen. Sind Sie sich unsicher oder kommen Sie mit den Verhornungen oder Nagelveränderungen nicht selbst zurecht, ist der Podologe ein kompetenter Ansprechpartner.

Bitte beachten Sie:
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